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Doris Hahlweg
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Doris Hahlweg

Seh Weise-Mal Weise
In meiner Malerei beschäftige ich mich mit Farbmassen, mit deren Zusammenhang und Zusammenklang und mit dem Verhalten von Farbe als Material. Der Prozess des Bildaufbaus und die Handlung des Malens, quasi der Tathergang, entwickeln sich in der Malerei. Ich gehe also nicht mit konkreten Vorstellungen an ein Bild, sondern schöpfe aus dem Malprozess selbst. Eine Schicht bedingt die nächste. Meine Farbe reibe ich aus modernen und historischen Pigmenten mit Leinöl an. Die Viskosität, das Fließverhalten und die Transparenz der Farbmasse lassen sich so präzise steuern. Die Konsistenz der Farbe beeinflusst die Form, die Untermalung die Übermalung. Ein Farbton fordert den anderen. Meine Bildtafeln bestehen aus Aluminium. Die harten Untergründe erlauben mir, ganze Malschichten wieder abzuziehen. Es kann also mehr Farbe entfernt als sichtbar sein. Es kann mehr Bildfläche übermalt als sichtbar sein. Alle Vorgänge hinterlassen ihre Spuren. Diese Prozesse können sich mit geringen Änderungen über Wochen hinziehen oder das Bildgeschehen wandelt sich plötzlich ganz und gar. Langsamkeit gegen Geschwindigkeit und Geschwindigkeit gegen Langsamkeit. Sehen für die Handlung und Handlung für das Sehen. Im Ende geht es um ein Gemälde. Eines, das ich noch nicht gesehen habe.
Doris Hahlweg Januar 2014

o.T., Diptychon, Ölfarbe auf Aluminium, 2013

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